Der Gouverneur misst der Verkehrssicherheit besondere Bedeutung bei und setzt sich konkret für die Prävention bei den verschiedenen Verkehrsteilnehmern ein.
In diesem Zusammenhang hat der Gouverneur der Provinz Lüttich zahlreiche Sensibilisierungskampagnen initiiert.
Ablenkung am Steuer
2017 schließt sich der Gouverneur mit verschiedenen Partnern, darunter der VoG Fedemot, im Rahmen einer Kampagne zusammen, deren Hauptthema die Ablenkung am Steuer ist.
Mit Unterstützung des Gouverneurs bietet die VoG Fedemot Fahrtrainings für Zweiräder an. Zu diesem Zweck wurde der VoG ein Motorroller geschenkt und im Laufe des Jahres 2017 konnten den Bürgern Fahrtrainings angeboten werden.
Außerdem wurde am 13. Juni 2017 auf der Place Saint Lambert in Lüttich eine "Coup de poing"-Aktion durchgeführt, um die Autofahrer für die Gefahren von Ablenkungsquellen am Steuer zu sensibilisieren. Mehrere Rettungsdienste und Partner nahmen im Anschluss an eine Pressekonferenz an einem inszenierten Unfall auf der Fahrbahn teil. Diese Unfallsimulation veranschaulichte eindrucksvoll, welche Folgen ein paar Sekunden Unaufmerksamkeit haben können.
Weshalb ist es eine Initiative des Gouverneurs?
Mit der 6. Staatsreform wurde die Verkehrssicherheit zu einer regionalen Zuständigkeit und die Aufträge der Gouverneure wurden auf diesem Gebiet verstärkt, insbesondere im Bereich der Prävention.
Einige Zahlen
Ablenkung am Steuer ist eine neuzeitliche Gefahr, die aufgrund der zunehmenden Reize, denen der Fahrer ausgesetzt ist, immer größer wird.
Eine aktuelle Umfrage der AWSR ergab:
1 von 10 Fahrern schaut während der Fahrt regelmäßig auf sein Mobiltelefon! 1 von 2 Fahrern gibt an, schon einmal während der Fahrt auf sein Smartphone geschaut zu haben, weil er eine Benachrichtigung, eine SMS oder einen Anruf erhalten hat; 1 von 10 Fahrern tut dies sogar regelmäßig. Außerdem gibt 1 von 20 Fahrern zu, dass er beim Fahren regelmäßig oder sogar sehr regelmäßig während der Fahrt liest, eine SMS schreibt oder ohne Freisprecheinrichtung telefoniert. Risiken sind jedoch durchaus vorhanden. Beim Schreiben oder Lesen einer Nachricht muss man den Blick für mehrere Sekunden von der Straße abwenden. Eine Sekunde Unaufmerksamkeit bei 90 km/h bedeutet, dass man 25 Meter im Blindflug zurücklegt... 1/3 der befragten Fahrer hat sich bereits (mindestens) einmal erschreckt, als sie während der Fahrt mit ihrem Mobiltelefon herumhantiert haben.
Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass 80 % der Nachrichten, die sie während der Fahrt senden, später gesendet werden könnten. 1 von 4 Fahrern ist sogar überzeugt, dass alle SMS zu einem späteren Zeitpunkt verschickt werden könnten.
Tag des Motorradfahrers
Am 31. März 2019 organisierte der Gouverneur der Provinz Lüttich anlässlich des Tags des Motorradfahrers die Simulation eines Motorradunfalls. Ziel dieser Simulation war es, die Verkehrsteilnehmer für die Folgen eines Motorradunfalls zu sensibilisieren und daran zu erinnern, wie wichtig es ist, sich richtig auszurüsten, um das Risiko schwerer Verletzungen zu verringern.
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Zelle Erziehung und Prävention
Die Zelle Erziehung und Prävention (CEP) wurde im Jahr 2018 eingerichtet. Diese Zelle, die aus zwei Polizisten besteht, hat den Auftrag, Schülern in Primar- und Sekundarschulen der Provinz Lüttich für die Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Sie arbeitet auch mit den Polizeizonen der Provinz Lüttich zusammen.
Die CEP organisiert vor allem Präventionsveranstaltungen in Schulen aller Schularten und Schulnetze. Dazu bringt sie Fahrrad-Geschicklichkeitsparcoursund mobile Parcours für die Verkehrserziehung in die Primarschulen. In den Sekundarschulen führt die CEP eine Informationsveranstaltung mit dem Titel „Conduis-toi ... bien!“ durch.
Die CEP besitzt auch einen Überschlagsimulator, den sie in den Sekundarschulen einsetzt und den Polizeizonen zur Verfügung stellt.
Fahrrad-Geschicklichkeitsparcours
Die Aktivität, die sich hauptsächlich an Schüler der dritten Stufe der Primarschule richtet, zielt darauf ab, eine gewisse Geschicklichkeit beim Fahrradfahren zu erlangen. Die Schüler erhalten eine kleine theoretische Lehrstunde über die grundlegenden Verkehrsregeln und die praktische Umsetzung mit einer Abfolge von sechs Prüfungen auf einer zuvor eingerichteten Strecke auf dem Schulhof oder in der Schulsporthalle.
Mobiler Verkehrserziehungsparcours
Diese an Schüler der dritten Stufe der Primarschule gerichtete Aktivität besteht aus zwei Teilen.
Der erste Teil besteht in einer Theoriestunde, die die Beschreibung der zuvor angelegten Strecke, die Wiederholung der Verkehrszeichen, die Position des Fahrers auf der öffentlichen Straße, den Richtungswechsel mit Linksabbiegen und die Vorfahrtsregeln umfasst. Im zweiten Teil fahren die Schüler auf dem Verkehrserziehungsparcours mit dem Fahrrad und dem Go-Kart. Ziel ist es, die schwachen jungen Verkehrsteilnehmer für die Sicherheit im Straßenverkehr zu sensibilisieren, zu beraten und zu erziehen.
Vorbereitung auf den Führerschein
Die Schüler der dritten Stufe der Sekundarschule werden in Informationsveranstaltungen über verschiedene Themen informiert, wie zum Beispiel:
- Bremswege und Sicherheitsabstände
- Blicktechnik
- defensives Fahren
- Sicherheitsgurt
- Fahren unter Einfluss (Alkohol, Drogen, Medikamente) und Müdigkeit am Steuer
- Ausbildungsarten für den Erwerb des Führerscheins B.
Andere didaktische und pädagogische Arbeitsmittel
Für die Umsetzung stehen der CEP folgende didaktische und pädagogische Arbeitsmittel zur Verfügung:
- Überschlagsimulator, um das Bewusstsein für das effektive und obligatorische Anlegen des Sicherheitsgurts zu schärfen
Die „Alkoholbrille“, um den Verkehrsteilnehmern alle Schwierigkeiten aufzuzeigen, die beim Konsum von Alkohol oder Drogen auftreten, sowie ihnen eine andere Wahrnehmung des Fahrens unter Einfluss bewusst zu machen.
Diese Instrumente können auch anderen Polizeidiensten zur Verfügung gestellt werden.
Ab dem Schuljahr 2023-2024: Fußgängerparcours
Hierbei handelt es sich um eine Aktivität für Schüler der zweiten Stufe der Primarschule, die ihnen bewusst machen soll, wie sie sich allein oder in Gruppen als Fußgänger fortbewegen.
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Die CEP in Zahlen:
Im Jahr 2023 hat die Zelle Erziehung und Prävention 10881 Kinder und Erwachsene getroffen.
Sie arbeitete in 75 Primarschulen, um 2548 Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren, und in 42 Sekundarschulen, um 5517 Schülerinnen und Schüler über alle Schulnetze und Schularten hinweg zu sensibilisieren.
Die CEP nahm an 21 Veranstaltungen teil, trat in 7 Ferienlagern auf und traf sich mit 3 Vereinigungen, die sich mit Erwachsenen beschäftigen (93 Senioren und 25 FEDASIL Flüchtlinge).
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