ÖFFENTLICHE ORDNUNG

Krisenmanagement

Der Gouverneur kann in einer Notsituation eine provinziale Phase auslösen.

Als Vorsitzender des Provinzialen Koordinierungsausschusses, der sich aus Vertretern der verschiedenen Disziplinen oder Diensten zusammensetzt, koordiniert der Gouverneur die Bewältigung der Krise auf strategischer Ebene.

Die Aufträge des Koordinierungsausschusses bestehen darin, die Notsituation zu bewerten, Personal und Material zur Verstärkung anzufordern, Polizeiverordnungen zu erlassen, die Hilfsoperationen zu koordinieren, Probleme vorausschauend anzugehen, die Bevölkerung zu informieren, usw.

In der Provinz Lüttich mussten in den letzten Jahren mehrere provinziale Phasen ausgelöst werden.

Dies war beispielsweise am 29. Mai 2018 der Fall, als zwei Polizistinnen und der Insasse eines Autos bei einer Schießerei mit vorangegangener Messerattacke in Lüttich getötet wurden, aber auch am 1. Juni 2018 bei Überschwemmungen, von denen 23 Gemeinden betroffen waren. Auch die Überschwemmungen vom 14. Juli 2021 trafen unsere Provinz schwer, was die Auslösung der provinzialen Phase erforderlich machte, bevor sie sich angesichts des Ausmaßes der Situation zu einer föderalen Phase weiterentwickelte. Die in vielerlei Hinsicht besondere Gesundheitskrise im Zusammenhang mit dem Coronavirus war Gegenstand einer föderalen Phase, auch wenn sie alle Ebenen des Krisenmanagements, d. h. auch die kommunale und provinziale Ebene, stark forderte.

Erinnern wir uns auch an die wolkenbruchartigen Regenfälle, die im Juli 2008 auf Esneux, Seraing und Lüttich niedergingen und an zahlreichen Wohnhäusern große Schäden verursachten, an die heftigen Schneefälle im Dezember 2010, bei denen hunderte von Autofahrern mehrere Stunden auf der Autobahn feststeckten, an den spektakulären Brand des Hohen Venns im April 2010, der mehr als 1000 Hektar Vegetation verwüstete, oder die Stromausfälle aufgrund heftiger Schneefälle im Januar 2015.

feuerwehr

In anderen Fällen reicht die kommunale Phase aus, um den Bedürfnissen der Bürger zu entsprechen. Dann ist der Bürgermeister für die Bewältigung der Krise zuständig. Das war beispielsweise bei der Katastrophe der Rue Léopold im Jahr 2010, den örtlich begrenzten Überschwemmungen in den Jahren 2008 und 2011 und bei der Explosion in Engis auf der Anlage eines Seveso-Unternehmens im März 2014 der Fall. In allen Fällen unterstützt der Gouverneur die kommunalen Behörden.

Wenn es Sie interessiert, wie das Krisenmanagement in Belgien organisiert ist, können Sie hier die vom FÖD Inneres herausgegebene Broschüre herunterladen:

Planification d'urgence et gestion de crise en Belgique

Alarmierung der Bevölkerung in Notsituationen

In Notsituationen ist eine schnelle Alarmierung der Bevölkerung entscheidend.

Die Bürger können mittels verschiedener Systeme alarmiert werden, darunter:

  • Lautsprecherfahrzeuge der Polizei
  • Rundfunk und Fernsehen
  • SMS-Nachrichten / Telefonanrufe
  • Soziale Medien

Lassen Sie sich in Notsituationen persönlich alarmieren

Be alert

BE-Alert ist ein Alarmierungssystem, mit dem die unmittelbar von einer Notsituation betroffene Bevölkerung schnell und deutlich gewarnt werden kann.

Wie wird man benachrichtigt?

Je nach Notsituation kann der für das Krisenmanagement zuständige Gouverneur entscheiden, über die ihm zur Verfügung stehenden Kanäle eine Warnmeldung zu versenden. Um diese über BE-Alert versendeten Nachrichten zu erhalten, müssen Sie sich vorab eingeschrieben haben.

Bei der Einschreibung wird die Art der Benachrichtigung gewählt:

  • Sprachnachricht auf Festnetztelefon oder Mobiltelefon
  • SMS auf Mobiltelefon
  • Textnachricht per E-Mail

Wie schreibt man sich ein?

Klicken Sie auf den Link "Schreiben Sie sich ein" weiter unten.

Geben Sie Ihre Kontaktdaten ein.

Ihre Angaben werden nur für eine Alarmierung in Notfällen verwendet.

Schreiben Sie sich ein! Es dient Ihrer Sicherheit.

Alert-SMS

Daneben ist es wichtig, die Bürger bei Notsituationen alarmieren zu können, die sie betreffen können, wo immer sie auch sind.

Das System ermöglicht es, eine Warnmeldung per SMS an Mobiltelefone zu senden, die in einer bestimmten geographischen Zone mit dem Telefonnetz verbunden sind. In diesem Fall müssen Sie nicht in der Datenbank registriert sein, um eine von Alert-SMS gesendete Warn-SMS zu erhalten.

Beispiel: Ich gehe in der Stadt einkaufen und ein Ereignis macht es erforderlich, die Straße, in der ich mich befinde, zu evakuieren. Ich könnte eine SMS erhalten, die mich auffordert, mich aus der Gefahrenzone zu entfernen, auch wenn ich nicht bei BE-Alert registriert bin.

Der Gouverneur kann auch Warnmeldungen über seine Twitter- und Facebook-Accounts versenden. Deshalb raten wir Ihnen, diesen offiziellen Accounts zu folgen.

Empfehlungen für Notsituationen

Wie soll man sich verhalten, wenn man eine Warnmeldung erhält und der Aufenthalt in geschlossenen Räumen empfohlen wird?

Gehen Sie nach drinnen oder bleiben Sie drinnen.

Schließen Sie Fenster und Türen (und schalten Sie die Belüftung aus).

Verfolgen Sie die Medien, um weitere Informationen und Ratschläge zu erhalten.

Vermeiden Sie es zu telefonieren (eine Überlastung des Telefonnetzes kann die Arbeit der Hilfsdienste behindern).

Lassen Sie Ihre Kinder in der Schule (dort sind sie in guten Händen).

Wie stellt man ein Notfallpaket zusammen?

Sie können zudem im Voraus ein Notfallpaket zusammenstellen, damit Sie in einer Notsituation besser reagieren können, wenn es um Ihre Sicherheit und die Ihrer Familie geht.

Links

Nukleares Risiko

Seveso-Risiko

Nationales Krisenzentrum

BE-Alert